Weitergabe der Tradition |
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Die institution der Kirchenschulen Die gesamte Ausbildung dauert etwa 30 Jahre, deshalb studieren viele nur einige Jahre und spezialisieren sich auf ein Fach; manche setzen in späteren Jahren ihr Studium fort. Der Lernstoff wird oral tradiert. die Unterrichtsmethode ist fast ausschließlich auf der Memorisation aufgebaut. Das Ziel der Ausbildung ist das Fortbestehen der Tradition, das nur erreicht werden kann, wenn der Lehrstoff unverändert weitergegeben wird. Bücher werden selten benutzt, so z.B. im Nebab Bet zum Lesenlernen. Die Unterrichtssprachen sind Ge'ez und Amharisch. Die Lehrer werden für ihre Tätigkeit nicht bezahlt, sondern leben entweder von den Erträgen ihrer Felder, von Schreibarbeiten oder sie werden von der Gemeinde unterstützt.Die Schüler, die tamari, sind in Äthiopien als „Bettelstudenten“ bekannt. Sie lösen sich früh von ihren Familien, ziehen zur Schule und erbetteln sich dort täglich ihre Mahlzeiten von den Menschen der Umgebung und wohnen in selbsterbauten Hütten. Nach Abschluß einer Schulstufe erhalten sie ein Zertifikat und können zur nächsten Scule ziehen.Eremiten und Klöster
Seit altersher gibt es Eremiten im Land, die bis heute in unzugänglichen Gebieten nur dem Gebet leben. Das 'Haupt der Eremiten', der Heilige Gäbrä Manfas Qeddus lebte auf dem Zuquala. Seine Darstellung ist sehr beliebt. Meistens wird er mit Löwen und Hyänen dargestellt. In einem äthiopischen Manuskript fand Adolf Grohmann, der viele der Hymnen ins Deutsche übersetzte, folgende Anmerkung: „Wer dieses Buch stiehlt oder ausradiert oder etwas herausreißt, der soll verflucht „Im Namen Gottes. Probe des Schreibrohrs, Probe des Schreibrohrs,
(Grohmann, Äthiopische Marienhymnen, S. 49) Bücher werden (auch heute noch) aus Pergament gemacht, das zuvor aus Tierhaut (Ziege, Schaf, Rind, Pferd) hergestellt wurde; allerdings besitzt das Patriarchat schon lange eine moderne Druckerei.
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